Berghütten - Alphütten
im Kleinwalsertal
Hintere (Untere) Gemstelalpe (1320 m)
Lage:
Früher hieß diese Alpe auch "Innerer" bzw. "Untere" Gemstelalpe. Irgendwann aber wechselte der Name auf die "Hintere". Auf alle Fälle liegt sie am unteren, inneren und hinteren Talende des Gemsteltales. Der Wanderweg geht dort weiter und führt Richtung über den "gesprengten Weg" zur Oberen Gemstelalpe und dann weiter Richtung Widdersteinhütte oder auf der anderen Seite zur Sterzer Hütte und Geißhorn.
Geschichte:
Übergeordnet wurde Gemstel als Alpe zum ersten Mal 1447 erwähnt. Es gibt ein Alpbuch, welches im Jahr 1627 startet.
31 Kuhweiden wurden damals angegeben.
1781 besteht die Alpe aus 36 Weiden.
1891 mit 27 Weiderechten.
1912 kaufte Major Sterzer die Alpe von Peter Schuster. Deshalb hieß die Hütte auch eine Zeitlang Peterlesch Gemstel. Major Sterzer aus München ist auch Erbauer der gleichlautenden schönen Berghütte, welche nach der Oberen Gemstelalpe auf dem Wanderweg Richtung Geißhorn liegt. Dieser Major Sterzer verpachtete die Alpe weiter an die Söhne von Peter Schuster. Major Sterzer war ein leidenschaftlicher Jäger und hatte mit der "Hinteren" und "Oberen Gemstelalpe" und die dazugehörigen Alpflächen ein großes eigenes Jagdgebiet.
Nach dem 2. Weltkrieg war aber Major Sterzer in Geldnot. Er verkaufte diese an die Familie Zweng. Diese kauften auch die Obere Gemstelalpe.
Danach kaufte in den 90er Jahren Hermann Fritz die Hintere und auch die Obere Gemstelhütte. Beide werden gastronomisch von Familie Fritz jeweils im Sommer geführt.
1921 war Major Sterzer übrigens kein Major. Denn im Gemeindeblatt von 1921 kann man lesen, dass das Eigenjagdrevier des bayrischen Hauptmann Sterzers aus München die Hintere Gemstelalpe mit 136 ha umfasst. Und das der Oberen Gemstel ebenso sein Eigenjagdrevier ist mit einer Größe von 357 ha.