Berghütten - Alphütten
im Kleinwalsertal
Knechtsälpele (1437 m)
Lage:
Das Knechtsälpele liegt nördlich und unterhalb des Walmendingerhorns auf 1437 m. Ein Güterweg welcher vor der Oede abzweigend in den 80er Jahren neu angelegt wurde, geht bis zum Alpgebäude.
Geschichte:
Überlieferte Eintragungen starten im Jahr 1664.
Bis in das Jahr 1666 ging der Auf- und Abtrieb der Kühe über die "Untere Walmendingenalpe" und horizontal weiter über den Streitgehren/ Laubgehren und dem Gebiet des Knechtsälpeles. Weiter über die Galt- und Melkochsenhofalpe. Der alte Weg ist noch in älteren Karten und vielen Online Karten im Internet zu sehen, aber heute komplett verbuscht und nur noch im Herbst ein wenig erkennbar.
Die Benutzung solcher Wegerechte kostete natürlich etwas. Ab 1666 durften die Alpen Melköde / Galtöde und Schwarzwasser nicht mehr den Grund der Walmendingenalpe benutzen. Die Walmendingenalpe zahlte eine Ablöse an die anderen Alpen, die ja den Weg aufwändig vorher pflegten. Man einigte sich nun mit der weiter unten liegenden Auenalpe über ein Triebrecht über den dortigen Grund und Boden ab 1693. Die vier Alpen Schwarzwasser, Melköde, Galtöde und Knechtsälpele bezahlten für das Triebrecht 17 Gulden und mussten natürlich auch den Weg erhalten.
Dieser Viehtrieb führte am heutigen Herzsee und dann über das dortige flache Wasserbett des Schwarzwasserbaches am Gatter vorbei und hinauf zum Knechtsälpele. Der Weg über den Rüchewald, den heutigen durchgehenden Güterweg wurde erst später gebaut. Ebenso der Güterweg welche am Rand der Oede verläuft.
Auf dem Luftbild von 1950 kann man noch gut den Karrenweg vom Gatter zum Knechtsälpele erkennen.
Der aktuelle Güterweg zur Alpe wurde in den 80er Jahren neu geplant und angelegt. Damit konnten man dann bequem sowohl das Knechtsälpele wie auch auf der anderen Seite den Galtochsenhof erreichen.
Der Streitgehren, welcher zwischen dem Knechtsälpele und der Walmendingenalpe liegt heißt deswegen so, weil es öfters einen Streit über die Weidegrenzen dort gab. Der relativ große Hang wird nicht mehr bewirtschaftet, die Grünerlen und Fichtenbestände haben in kurzer Zeit fast alle dortigen Wiesen überwachsen. Man erkennt an den Seiten des Hanges aber noch 200-300 m lange Aufschichtungen von Steingrenzmauern und findet dort auch einige Stacheldrahtzäune.
Aktuell gibt es einen großen Alpverbund aus Knechtsälpele, Melköde, Galtöde und Schwarzwasser. Die Weiden werden je nach Jahreszeit und Lage nacheinander beweidet. Ungefähr 150 Stück Galtvieh wechseln auf den Hochweiden die Parzellen, ca. 25 Stück Milchkühe bleiben hautsächlich im Bereich der Melköde. Dort erfolgt in der Sennerei eine Käseproduktion.
Zwischen Walmendinger Horn und Auen Hütte sind mehrere Quellen verortet. Die Walmendingenquelle wird bereits zur zentralen Trinkwasserversorgung der Gemeinde Mittelberg genutzt. Zum Schutz der Quelle soll in ihrem Einzugsgebiet ein Wasserschutzgebiet errichtet werden. Weitere Quellen (Knechtsälpelequelle, Melköde) sollen im Rahmen des Vorarlberger Trinkwasserkonzeptes neu gefasst und an das Versorgungsnetz angeschlossen werden. Die Knechtsälpelequellen sind nicht mit einem Fahrweg erschlossen. Unweit der Walmendingerquelle sind weiters Wasserentnahmepunkte der Kleinwalsertaler Berg-bahnen AG am Schwarzwasserbach und am Tellbach dokumentiert.
Laut Liste der österreichischen Agrargemeinschaften ist das Knechtsälpele aktuell 88,36 ha groß. Sie hat 24 Weiderechte. Hat jemand nun 1/24 Anteil, so hat er einen Miteigentumsanteil von 1 Weiderecht.
Es gibt 5 Miteigentümer dieser Alpe.